Mittwoch, 23. Dezember 2009

Was ein Minarettverbot bedeutet

Ich hatte die Tage eine interessante Diskussion mit 2 Kollegen.

Besonders interessant fand ich die dabei die folgende These.

"Ein Minarett ist kein religiöses Symbol, daher kann das Verbot auch keine Einschränkung der Religionsfreiheit sein."

Ein Minarett ist kein religiöses Symbol?
Die Schweiz hat nicht den Bau von runden Türmen mit spitzem Dach verboten. Ob ein runder Turm mit spitzem Dach verboten ist oder nicht hängt alleine vom Zusammenhang des Turm ab. Derselbe Turm auf einem normalen Gebäude ist in Ordnung, aber sobald der Turm in Zusammenhang mit einer Moschee und somit der Religion des Islam steht ist er verboten.
Daraus folgt: Natürlich ist ein Minarett ein religiöses Symbol. Im Grunde war dies der einzige Grund für Ihr Verbot.

Der überwiegende Teil der Diskussion drehte sich aber um die Frage:

Ist das Verbot von Minaretten eine Einschränkung der Religionsfreiheit?

Hier vertraten meine Kollegen die Auffassung:

"Nein, ein Minarettverbot ist keine Einschränkung der Religionsfreiheit, da die Muslime in Ihrem Glauben ja nicht eingeschränkt werden. Sie können nachwievor in die Moschee gehen und Beten zu wem Sie wollen."

Allerdings kann ich so auch folgende Argumentionskette aufbauen.
Unter den Nazis waren Synagogen als ganzes verboten. Allerdings wurde kein Jude daran gehindert zu beten. Die Juden mussten zwar einen Stern tragen und wurden industriell vernichtet, aber selbst in der Gaskammer konnten sie beten wann und zu wem Sie wollen. Demzufolge herrschte unter den Nazis ebenfalls Religionsfreiheit.

Sensationell.

Und so kann man sich dieser Frage auf sehr dramatische Weise nähern.

Stellen wir folgende Frage an die Mehrheit der Deutschen, die Minarette derzeit auch in Deutschland verbieten würde.

Sollten Minarette auch in Deutschland verboten werden?
Ja

Sollten nicht auch Moscheen verboten werden?
Ja, eigentlich schon.

Wenn wir Moscheen verbieten, warum verbieten wir nicht auch die Synagogen, und wenn Sie verboten sind, warum zünden wir Sie nicht an?

An diesem Punkt schwenkt die Zustimmung in blankes Entsetzen.
Der Kollege sagte: "Nur weil ich gegen Minarette bin, möchte ich keine Juden vernichten!!!".

Diese Reaktion ist interessant, weil von "Juden vernichten" hatte ich gar nichts gesagt.

Aber hier zeigt sich

was das Verbot von Minaretten bedeutet

Stören sich die Menschen an runden Türmen oder an en Gebäuden zu denen Sie gehören? Die Antwort ist natürlich, dass die viele Menschen in Europa gar keine Moscheen in Ihrer Nähe haben möchte.
Darüber hinaus gibt es keine "eingeschränkte Religionsfreiheit". Freiheit ist absolut oder man ist nicht frei. Fängt man an die Freiheit einzuschränken, gibt es überhaupt keine moralische Barriere mehr, warum man die Verbote mit der Zeit nicht noch drastisch verschärfen sollte. Und wohin das am Ende führen kann, haben wir vor 60 Jahren auf eindrucksvolle Weise gesehen.

Wenn man sich anschließend fragt, "Wie konnte das alles passieren?", so sehen wir hier einen ersten Schritt in eine gefährliche Richtung.

Aber das wirft eine interessante neue Frage auf...

Warum ist eigentlich eine Mehrheit in Europa für ein Verbot von Minaretten und defacto für ein Verbot von Moscheen?

Das Verbot von Minaretten wendet sich ausschließlich gegen den Islam. Niemand denkt derzeit über ein Verbot von Synagogen oder buddhistischen Tempeln nach. Es geht also schon mal nicht um eine allgemeine Feindlichkeit gegenüber anderen Religionen.

Aber worum geht es dann?

Schlichtweg Angst.

  • Der Kalif von Köln und alle sonstigen Haßprediger,
  • die Schariah
  • der Karrikaturenstreit,
  • die Ermordung des holländischen Regisseurs Theo van Gogh durch den islamischen Fundamentalisten Mohammed Bouyeri,
  • die für uns unbegreiflichen Selbstmordattentate in Madrid, London und natürlich die Anschläge von 11. September
haben dazu geführt, dass der überwiegende Anteil der Bevölkerung sich vor dem Islam fürchtet. Sie haben Angst, dass die Moscheen in Ihrer Nachbarschaft zu einer direkten Bedrohung für Sie werden könnte.

Das ist verständlich und als solches zu akzeptieren.

Aber!

Heute haben wir Angst vor der Ausbreitung des Islam. Vor 60 Jahren Jahren hatten wir Angst vor einer Ausbreitung der Juden. Wir haben heute die gleiche Angst wie vor 60 Jahren!

Worin liegt allerdings die Ursache für unsere Angst vor dem Islam?
Zum einen liegt die Ursache natürlich im Islam selbst, da es ihm nicht gelingt sich ausreichend von den Fundamentalisten zu distanzieren.
Auf der anderen Seite liegt es an unserem allgemeinen Desinteresse gegenüber dem Islam.
Kennt jemand das wichtigste islamische Fest und seine Wurzeln? Kennt jemand die Bedeutung der Pilgerfahrt und des gemeinsamen Gebets in der Mosche?
Das sind wirklich einfache Dinge, die zu einem besseren Verständnis führen könnten. Aber ich mache jede Wette, dass kaum jemand, der sich vor dem Islam fürchtet, diese Fragen beantworten könnte.

Unwissenheit führt zu Unsicherheit, Unsicherheit zu Angst und eine Masse in Angst führt zu........ jedenfalls nichts gutem.

Wie könnte eine Lösung aussehen?

Besonders enttäuschend fand ich z.B. die Reaktion des bekannten Regisseur türkischer Abstammung Fatih Akin, der sich jetzt offen für einem Boykott der Schweiz ausgesprochen hat. Ich z.B. kenne kein einziges muslimisches Land, in dem auch nur ansatzweise Religionsfreiheit herrscht. Ich könnte ja mal versuchen in der Türkei (immerhin ein EU-Beitrittskandidat) eine Kirche zu bauen.

Sehr geehrter Herr Akin,
bevor Sie die Schweizer verurteilen und vielleicht zu folgenschweren Boykotten aufrufen, stellen Sie mir doch bitte mal die Lage der Religionsfreiheit in der Türkei aus Sicht der christlichen Minderheit dar.

Das ist auf jeden Fall schon mal keine Lösung und wird die Lage nur weiter verschärfen.

Die Lösung ist jedenfalls sehr einfach:
Zum einen sollten sich Christen, Juden und Muslime mal die gemeinsame Wurzel Ihrer Religionen vor Augen führen.
Zum anderen kann aber das Bild, welches wir vom Islam haben zu einem Teil nur durch den Islam geändert werden. Wenn man etwas ändern möchte, sollte es die Aufgabe eines jeden Muslims sein, sich klar und entschieden von jeder Art von Fudamentalismus zu distanzieren. Gleichzeitig sollten die Muslime aber auch Verständnis für die derzeitigen Ängste der Christen zu zeigen.
Das kann man sogar verallgemeinern. Generell müßen Fundamenalisten in allen Religionen religionsübergreifend geächtet und somit isoliert werden. Es sollte eine gemeinsame Front aller gemäßigten Christen, Juden und Muslime gegen den Fundamentalismus geben.
Aber wir als christliche Mehrheit müssen uns auch mehr für den Islam interessieren.
Eine Idee wären z.B. Tage der offenen Tür in Moscheen, bei denen vielleicht auch Nicht-Muslime ein Gebet miterleben können. Wenn man dies noch durch die Kommunen fördern würde, wäre dies z.B. ein Schritt der das Verständnis der Christlichen Mehrheit für den Islam stark verbessern könnte.

Ein Beispiel was passieren kann, wenn man Fundamentalisten nicht bremst, ist derzeit übrigens Isreal. Der faschistische Außenminister Israels Awigdor Lieberman hat sich offen für ethnische Säuberungen, Erschießung von muslimischen Parlementsabgeordneten und Deportationen ausgeprochen. Die Tatsache, dass solche Leute gewählt wurden zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung genauso denkt. Noch erschreckender finde ich, dass solche Leute von der Bundesregierung auf deutschem Boden empfangen werden. Ich hoffe er hat nicht gefragt, ob wir Dachau für Ihn noch mal reaktivieren können.

Dienstag, 22. September 2009

Wohnungsdurchsuchung nach Haarschnitt

Nach einem Bericht des Magazins Frontal 21 wurde die Wohnung des Selbständigen Arnold Sasha allein aufgrund der Tatsache durchsucht, dass er anderen Leute die Haare schneidet.

Das wirft natürlich Fragen auf. Insbesondere an das Amtsgericht in Göttingen.

"An den zuständigen Richter in der Sache Wohnungsdurchsuchung Arnold Sasha. Der Bericht in Frontal 21.

Sehr geehrter Herr Richter,
wenn man als Richter eine Wohnungsdurchsuchung mit "schneidet Haare" begründen kann, frage ich mich als besorgter Bürger, was man noch als "Rechtsbeugung" bezeichnen könnte. Trotz meiner großen Phantasie fällt mir hierzu überhaupt nichts mehr ein. Ihnen vielleicht?
Mit freundlichen Grüßen!"


Terrorist vs. Haareschneider

Folgendes finde ich mal sehr interessant:

Ein Terrorist, dessen Telefon gerade überwacht wird, kann sich sicher sein, dass alle Aufzeichnungen, die den Kernbereich der privaten Lebensgestaltung betreffen unverzüglich gelöscht werden.

Demgegenüber steht eine Hausdurchsuchung, d.h eine vollständige Durchsuchung des Kernbereichs der privaten Lebensgestaltung und völlige Zerstörung jeglicher Privatsphäre, nur weil jemand gegen Geld einem anderen Menschen die Haare schneidet....

D.h. ein Terrorist genießt deutlich mehr Rechtssicherheit als jemand der Haare schneidet...

Sensationell....

Sonntag, 13. September 2009

Erfahrung mit dem Autohaus Karl & Co in Mainz

Als ich Ende April meinen Wagen zum Autohaus Karl & Co in Mainz bringe, bin ich froh endlich meine inzwischen abgefahrenen Goodyear Eagle loszuwerden. Auf trockener Strasse ist der Reifen top, auf nasser Strasse ist der Reifen aber selbst bei defensiver Fahrweise einfach nur brandgefährlich.

Als ich abends den Wagen abhole staune ich daher erst mal nicht schlecht, als ich statt der neuen Michelin wieder einen Satz Goodyear Eagle auf der Hinterachse habe. :-(

Ich hatte extra einen Satz Michelin vorab bestellt, dumm nur, dass ich die Reifengröße aus dem KFZ-Schein genommen habe. Wie ich dann später lernen musste ist das nicht unbedingt die Größe, die man auf dem Sommerreifen hat. Mit anderen Worten ich hatte die falsche Größe bestellt.

Aber auf die Reifeneigenschaften angesprochen erzählte mir ein Mitarbeiter des Autohauses lang und breit, dass es sich bei dem Reifen um einen speziell für BMW getesteten Reifen handelt, der besonders gut in eigenen Tests getestet wurde, was man an einem speziellen Stern erkennen würde etc etc. Auf gut Deutsch: Er hat mich zugelabert.

Aufgrund meiner schlechten Erfahrungen mit dem Reifen, fragte ich allerdings bei einem anderen Reifenhändler nach, ob er mir die beiden Reifen abnehmen würde und mir im Gegenzug gleich einen kompletten Satz neuer Sommerreifen verkaufen würde.

Der Händler war einverstanden, allerdings staunte ich nicht schlecht als mir der Reifenhändler mitteilte, dass der Reifen bei Ihm für 100 EUR zu haben ist. Das Autohaus Karl & Co hatte mir den gleichen Reifen für 166 EUR verkauft. Das sind mal satte 65% Aufschlag.

Noch erstaunter war ich, als mir der Reifenhändler mitteilte, dass der Reifen, der mir als Neuware verkauft worden war, bereits mehr als 3 Jahre alt war.

Endgültig sauer war ich, als ich mir beim ADAC mal den Testbericht zum Goodyear Eagle durchgelesen habe. Im Test 03/2004 wurde der Reifen dort als zweit schlechtester Reifen getestet. "Schwach auf nasser Fahrbahn. Besonders beim Bremsen".

Mit anderen Worten.... Ohne Rücksprache hat man mir beim Autohaus Karl & Co einen völlig veralteten Schrottreifen zu einem total überzogenen Preis montiert. Ich hatte mich darauf hin beim Autohaus beschwert, allerdings reagierte man dort nicht weiter.

Also traut keinem Autohändler und schon gar nicht Karl & Co.

Freitag, 11. September 2009

Vorsicht Betrüger! Net Mobile AG und T-Mobile

Vor einigen Wochen bekam ich von einer unbekannten Nummer eine SMS mit dem Inhalt:

"....Willkommen. Weitere Nachrichten folgen von der 40800. Viel Spass!! Keine SMS mehr? Antworte Out an diese Nummer. "

Die SMS enthielt natürlich keinerlei Preis oder Anbieterinformationen.

Da ich keine weiteren SMS haben wollte, schickte ich also eine SMS mit dem Inhalt "Out" an die 40800.

Fehler....

Denn jetzt geht es erst richtig los.

In den nächsten Tagen bekomme ich auf einmal unverhofft SMS. Diesmal von der 40800.

"Mobile Detox http://tom.bobmobile.com/tomwap...."
"Yoga Begins http://tom.bobmobile.com/tomwap...."
"Funny sayings http://tom.bobmobile.com/tomwap...."
"Magic Touch http://tom.bobmobile.com/tomwap...."

Also alles völlig nutzloser SMS-Spam. Ärgerlich, denke ich mir noch ....

bis ich die Rechnung sehe...

"Net Mobile AG 41,86 EUR".

Das ist mal ein Geschäftskonzept! Nicht nur unerwünschten Werbemüll unter die Leute bringen, sondern den Empfänger auch noch bis zu 5 EUR pro SMS dafür zahlen lassen. Das ist in etwa so, als würde ich meinen Müll im Garten der Nachbarn auskippen und dafür jeweils 5 EUR über die Stromrechnung kassieren.

Sensationell!!

Ich reklamiere allerdings den Posten sofort bei T-Mobile und drohe mit Rückholung der Lastschrift.

Als Antwort bekomme ich ein Schreiben.

"Ihre Anfrage zu den Sonderdiensten
....
gern informieren wir Sie über den Anbieter net mobile AG...

Wir empfehlen Ihnen, den Betrag komplett zu zahlen, damit Ihr Kundenkonto ausgeglichen ist. Eine eventuelle Gutschrift erstattet Ihnen der Anbieter in der Regel per Verrechnungsscheck oder er überweist den Betrag auf Ihr Bankkonto."

Eine kurze Internetrecherche bringt es schnell ans Licht. Bei der Net Mobile AG handelt es handelt sich schlicht und ergreifend um professionelle SMS-Betrüger, die mit gleichen und ähnlichen Betrügereien schon tausende Leute abgezockt haben.

Und T-Mobile macht kräftig mit. Warum? T-Mobile verdient natürlich gut mit den Betrügereien der Net Mobile AG. Ich würde mal vermuten, dass T-Mobile mindestens 20% der Betrügereien als Provision kassiert.

Ich teile T-Mobile folgendes mit:

"Hallo,

wie Ihnen seit langem bekannt ist, handelt es sich bei Ihrem Kooperationspartner "net mobile AG" um bekannte SMS-Betrüger....


Ich habe im Gegensatz zu Ihnen keinerlei Vertragsverhältnis mit der Net Mobile AG.

Sie sind Ihren Prüfungs- und Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen. Der Schaden geht daher komplett zu Ihren Lasten.

Ich werde alle zu Unrecht abgebuchten Beträge unter dem Posten "net mobile AG" von zukünftigen Rechnungen abziehen."

Darauf hin erhalte ich nur freundliche den Hinweis....

"Sehr geehrter Herr ABC,

vielen Dank für Ihr Fax vom 16.07.2009.

Hier nochmals die Kontaktdaten der net mobile AG:

http://www.net-m.de
reklamationen@net-m.de

Postanschrift:
Zollhof 17
40221 Düsseldorf.

Gerne richten wir für Sie eine Sperre für Dienste von Drittanbietern ein.
T-Mobile tritt für Dienste von Drittanbietern in Vorkasse.
Wenn Kosten durch ein Abo verursacht wurden, so ist dieses Abo beim jeweiligen Anbieter zu kündigen. T-Mobile kann dies nicht."

Mit freundlichen Grüßen"

Die Strategie von T-Mobile wird jetzt klar. Man versucht das Problem an die "net mobile AG" abzudrücken. Als professioneller Betrüger legt man dort allerdings höchsten Wert auf Kundenzufriedenheit, guten Service und gute Erreichbarkeit....

Als ich die Rechnung weiter prüfe, stelle ich übrigens fest, dass ich in meinem Tarif 15 EUR zu viel zahle. Inzwischen hat T-Mobile die Konditionen verbessert, gibt den Vorteil allerdings nicht die Bestandskunden weiter.

Als ich bei der Service-Hotline anrufe ist man gerne bereit den Tarif anzupassen und bestätigt gerne, dass man Bestandskunden grundsätzlich nie auf günstigere Tarife aufmerksam macht.

Super Service T-Mobile!

Als ich dem Kundenberater dann noch meinen Ärger mit der Net Mobile AG schildere wird es allerdings interessant....

T-Mobile Mitarbeiter: "Man traut sich ja kaum noch sein Handy anzumachen. Wenn man mittlerweile schon ein Abo hat, wenn man nur eine SMS zugeschickt bekommt...."

Interessant. Bei T-Mobile weiß man also bestens bescheid und bucht fröhlich weiter Beträge für die Betrüger der net mobile AG ab.....

Also wenn man mich fragt, ist das die Definition von "Beihilfe zum Betrug".....

Und ich soll jetzt meinem Geld hinterherzulaufen, dass T-Mobile trotz Kenntnis der Betrugsabsichten gegen Provision bereitwillig unter Betrügern verteilt?

Ich glaube es ballert.

Als T-Mobile ungeachtet meiner Bitte, alle Dienste der Net Mobile AG zu sperren, wieder einen saftigen Betrag für die net mobile AG abbucht, kündige ich die Einzugsermächtigung.

Inzwischen habe ich meiner Ankündigung Taten folgen lassen und habe die nächste Handyrechnung um alle zu Unrecht abgebuchten Beträge gekürzt. Jetzt wurde man bei T-Mobile wieder wach....

"Sie möchten die Forderung von net mobile AG durch uns beglichen haben.

Wir können Ihren Wunsch nicht nachkommen.

Bitte setzen Sie sich mit der "net mobile AG" in Verbindung. Aus Datenschutzgründen können wir nicht für Sie Ihre Rechnung dort reklamieren.

Die Kontaktdaten:

net mobile AG
Zollhof 17
40221 Düsseldorf
Deutschland - GERMANY

Telefon: +49-211-97020-0
Telefax: +49-211-97020-999
E-Mail: reklamationen@net-m.de

Auch wenn wir Ihnen dieses Mal nicht entgegenkommen konnten, ist es uns wichtig, dass Sie mit Ihren Fragen und Wünschen auf uns zukommen. Rufen Sie uns einfach an, wenn wir etwas für Sie tun können. Wir im Geschäftskundenservice sind jeden Tag 24 Stunden gern für Sie da.

Mit freundlichen Grüßen

Musa Avsar
Geschäftskundenservice
"


Das Problem abschieben kann ich allerdings auch....

"Hallo,

Ich habe keinen Vertrag und somit auch keine Forderung gegenüber einer Net Mobile AG. Mit anderen Worten: Für mich gibt es keine "Net Mobile AG".

Alles was ich weiß, ist dass ich einen Vertrag mit *Euch* habe und *Ihr* mir unter einem Rechnungsposten mit einer Aufschrift "net mobile ag" unberechtigter Weise Geld abgebucht habt. Wie Ihr Euch das Geld mit Betrügern aufteilt ist mir ehrlich gesagt völlig wurscht. Das ist mal ganz gelinde gesagt Euer Problem.

Sie leisten meiner Meinung nach aktive Beihilfe zum Betrug, indem Sie weiterhin Geld für die Net Mobile AG einziehen.

Mit Gruß,"


Ich bin mal gespannt wie die Sache endet, denn die Alternativen habe ich T-Mobile schon angekündigt:

"Hallo,

Folgende 2 Möglichkeiten:

1.) Ihr bucht, dass was Ihr mir unter dem Posten "net mobile ag" zuviel abgebucht habt aus, korrigiert den Kontostand auf 0, und ich erteile Euch wieder eine Einzugsermächtigung.

2.) Ihr mahnt, sperrt den Anschluss, ich kündige fristlos wegen versuchten Betrugs und Nichterfüllung des Vertrags.

Ihre Wahl,"

Meiner Meinung nach ergibt sich daher folgende Sachlage:

  • Es gilt in dem Fall das Fernabsatzgesetz. Aufgrund des Fehlens von Anbieter-, Preis- und Widerrufsinformationen kam kein Vertrag zwischen mir und der Net Mobile AG zustande. Somit gibt es auch keine Forderung seitens der Net Mobile AG mir gegenüber. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluß, dass ich keine Forderung gegenüber der Net Mobile AG habe.
  • Selbst wenn ein rechtsgültiger Vertrag zustande gekommen wäre, stellt der kostenpflichtige SMS-Müll, den sie versenden keinerlei werthaltige Gegenleistung da. Das Geschäftsmodell ist einzig auf die Schädigung der Verbraucher ausgelegt und somit Sittenwidrig. Was die Net Mobile AG hier betreibt ist für mich ganz klar gewerbsmäßiger Betrug (§263 StGB).
  • Bei T-Mobile ist man genau informiert, und trotzdem zieht man weiterhin Forderungen über die T-Mobile Rechung ein. Ohne die aktive Unterstützung von T-Mobile wäre ein Betrug in der Form gar nicht möglich. T-Mobile leistet also mindestens aktive Beihilfe zum Betrug (§27 StGB). Da T-Mobile aber über die Provision auch direkt von den Aktivitäten der Net Mobile AG profitiert liegt eventuell sogar gewerbsmäßiger Betrug vor.
  • T-Mobile trägt die Beweislast für die Forderungen, die sie mit der Rechnung einziehen. Der Verweis auf den Anbieter von Drittleistungen ist meiner Ansicht nur berechtigt, wenn zwischem den Anbieter von Drittleistungen und dem Kunden ein gültiger Vertrag besteht. Dies ist jedoch hier nicht der Fall.

Mein vorläufiges Fazit:

  • Wendet Euch direkt an T-Mobile und lasst Euch nicht an die Net Mobile AG abwimmeln.
  • T-Mobile wird sein Verhalten in der Angelegenheit offensichtlich erst dann überdenken, wenn die Kosten die Erträge übersteigen, .d.h. genügend Kunden Stress machen und sich nicht einfach abwimmeln lassen.

Ein Fall von Wirtschaftskriminalität?

Interessant ist übrigens, dass die Inhaber der Net Mobile AG zufällig gerade Ihren Laden verkaufen wollen. Interessent ist derzeit der japanischen Telekommunikationskonzern NTT Docomo.

Ich vermute daher, dass die Inhaber der Net Mobile AG noch einmal mit allen Mitteln Ihre Geschäftszahlen frisieren um den Laden über Preis verkaufen und anschließend mit der Kohle über alle Berge verschwinden zu können.

Ganz interessant in dem Zusammenhang ist vielleicht noch die Aktionärsstruktur:

Herr Theodor Niehues 10.575 Aktien (0,50 %)
Herr Dieter Plassmann 22.500 Aktien (1,06 %)

Außerdem hat der Vorstand sich im letzten Jahr insgesamt rund  600.000 Gehalt gezahlt, die wir bezahlt haben dürften.

(Quelle)


Hier kann man NTT Docomo davor warnen.

So sehen Betrüger aus

Theodor Niehues (Vorstandsvorsitzender Net Mobile AG) (Quelle)




Der Net Mobile AG-Vorstand (v.l.n.r.): Frank Hartmann, Theodor Niehues, Kai Markus Kulas, Dieter Plassmann (Quelle)




Hier noch ein paar Links....

Dienstag, 19. Mai 2009

Die Angst der Deutschen....

Wovor hat der Deutsche Angst?

Der Schweinegrippe: 0 Tote
Der Vogelgrippe: 0 Tote
SARS: 0 Tote
Dem Klimawandel: 0 Tote
Terroristen: 0 Tote in 15 Jahren
Amokläufen: 15 Tote
Der Wirtschaftskrise: Im März gerade mal 78.000 mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Zusammen: 15 Tote und 78.000 mehr Arbeitslose


Was ist für den Deutschen gefährlich?

Rauchen: 140.000 Tote im Jahr
Saufen: 73.000 Tote im Jahr
Herz-Kreislauf Erkrankungen (Übergewicht und zu wenig Bewegung): 160.000 Tote im Jahr
Alkohol im Zusammenhang mit Gewalttaten: 800 Tote und 20.000 Schwerverletzte
Verkehr: 5000 Tote und 400.000 Verletzte
Blitze: 10 Tote

Insgesamt: 234.810 Tote und 420.000 Verletzte

Was macht der Deutsche?

Grundrechte einschränken
Paintball verbieten
Tamiflu kaufen
Rauchen
Saufen
Fressen
Vor dem Fernseher hocken
Autofahren



Denkt noch jemand, dass Medien keinen Einfluß auf eine Gesellschaft haben?

Samstag, 9. Mai 2009

Pflichtwehrdienst aber Paintball verbieten...

Wer kann mir erklären

* warum wir mit dem Pflichwehrdienst 18 Jährige zwingen das Töten auf Befehl zu lernen, während wir das Freizeitspiel Paintball verbieten wollen?
* warum 12 Jährige im Schützenverein den Umgang mit scharfen Waffen lernen können, wir aber Computerspiele verbieten wollen?
* warum der Privatbesitz von Waffen weiterhin erlaubt sein soll, obwohl 4 von 5 Amokläufen an Schulen mit unsachgemäß gelagerten Waffen des Vater ausgeführt wurden?



Fragen wir bei den Herren Bosbach und Schäuble, Wiefelspütz und Körper doch mal nach...

15.05.2009

Wolfgang Bosbach meldet sich zu Wort...

"Geplante Novellierung des Waffenrechts

Sehr geehrter Herr ABC,

in obiger Sache danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihre E-Mail vom 09. Mai 2009 und bitte Sie zunächst angesichts einer wirklich großen Arbeitsbelastung und einer Vielzahl von Zuschriften und Bürgeranliegen um Verständnis dafür, dass ich Ihnen leider erst heute und nur kurz antworten kann.

Bei der Vielzahl der Zuschriften zum Thema „Waffenrecht“ ist es leider beim besten Willen nicht möglich, auf jedes einzelne Schreiben individuell einzugehen und jede Frage zu beantworten, so dass ich hoffe, dass Ihnen die nachfolgende Übersicht über die geplanten Änderungen einen objektiven (!) Eindruck des geplanten Gesetzgebungsvorhabens vermittelt.

Die Kritik einiger Sportschützen verwundert, insbesondere deshalb, weil man beim Deutschen Schützenbund (DSB) mit den geplanten Regelungen „jedenfalls zufrieden ist“. Wortwörtlich sagte der DSB-Vizepräsident Jürgen Kohlheim: „Die Heraufsetzung des Alters für das Schießen mit großkalibrigen Waffen hat für uns nur geringfügige Konsequenzen. Man verfolge ohnehin die Philosophie, jüngere Schützen mit Luftdruck- und Kleinkaliberwaffen trainieren zu lassen.“ Deshalb haben wir mit dem geplanten Gesetz kein Problem. Das gleiche gilt für die häuslichen Kontrollbesuche. Das ist eine sehr ausgewogene Regelung, mit der die Balance zwischen dem Sicherheitsbedürfnis und der Privatsphäre gewahrt wird.“

Wenn sich der Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes für alle deutschen Schützen so äußert, warum sollten dann Schützen mit diesen Regelungen ein Problem haben?

Massiver war die Kritik des Deutschen Jagdschutz-Verbandes. Diese Vereinigung der Deutschen Landesjagdverbände hat allerdings eine gesetzliche Vorschrift angegriffen, die nicht beabsichtigt ist. Der DJV hat nämlich in seiner Presseerklärung ausgeführt: „Nach dem vorliegenden Entwurf sollen Behörden künftig das Recht haben, die Aufbewahrung legaler Waffen ohne richterliche Anordnung und gegen den Willen der Besitzer jederzeit zu kontrollieren.“

Dies ist nicht richtig. Wenn der Waffenbesitzer der zuständigen Behörde die Nachschau verweigert, hat diese kein Recht, die Wohnung gegen den Willen des Besitzers zu betreten. Warum der DJV den Gesetzentwurf in dieser wichtigen Passage unzutreffend widergibt, ist mir leider nicht bekannt.

Ich hoffe sehr, dass wir zu einer sachlichen Debatte zurückkehren und hoffe, mit diesen ergänzenden Informationen hierzu einen Beitrag geleistet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen und allen guten Wünschen

Ihr


Wolfgang Bosbach



Anlage:



Ergebnisse der Koalitionsarbeitsgruppe

Modifizierungen des Waffenrechts

als Konsequenz der Amok-Tat von Winnenden



Die Waffenbehörde soll künftig nicht nur wie bisher nach Ablauf von 3 Jahren nach Erteilung der ersten waffenrechtlichen Erlaubnis, sondern auch nach Ablauf dieses Zeitraums das Fortbestehen des waffenrechtlichen Bedürfnisses von Waffenbesitzern überprüfen können, § 4 Abs. 4 Satz 3 WaffG (neu)

Die Anhebung der Altersgrenze für das Schießen mit sog. großkalibrigen Waffen im Schießsportverein (mit Schießstandaufsicht und Einverständnis der Sorgeberechtigten) von 14 Jahren auf 18 Jahre, § 27 Abs. 3 WaffG n.F.

Kontrolle der sicheren Aufbewahrung von Waffen und Munition in Räumlichkeiten der Waffenbesitzer soll in § 36 Abs. 3 WaffG verfassungskonform (Art. 13 GG) ausgeweitet werden

BMI erhält in § 36 Abs. 5 WaffG n.F. eine Verordnungsermächtigung für die Regelung neuer Anforderungen an die Aufbewahrung von Waffen und Munition, wobei in der VO u.a. auch die biometrische Sicherung sowohl von Waffenschränken als auch von bestimmten Schusswaffen geregelt werden soll

Einführung eines elektronischen Nationalen Waffenregisters, § 43a WaffG (neu)

Die Meldebehörde soll Waffenbehörde neben Namensänderung, Wegzug oder Tod künftig auch Zuzug von Waffenbesitzern melden, § 44 Abs. 2 WaffG n.F.

Die Behörde erhält in § 46 Abs. 5 Satz 1 WaffG Möglichkeit, eingezogene Waffen zu vernichten

Strafbewehrung der vorschriftswidrigen Aufbewahrung von Schusswaffen und Munition, wenn dadurch Gefahr besteht, dass diese Gegenstände abhanden kommen, § 52 a WaffG (neu).

Einführung einer befristeten Amnestieregelung, nach der Besitzer illegaler Waffen diese bis Ende 2009 straffrei abgeben können, sofern damit keine Straftat begangen wurde

Spiele mit Tötungs- oder Verletzungssimulationen sollen bußgeldbewehrt verboten werden, § 118a OWiG (neu) "



18.05.2009

Wolfgang meldet sich....

"Sehr geehrter Herr ABC,

Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble hat mich beauftragt, Ihnen für Ihr Schreiben vom 9. Mai 2009 zu danken und zu antworten.

Die Überlegungen zur eventuellen Änderungen des Waffenrechts (einschließlich eines etwaigen Verbots von Paintball) sind noch nicht abgeschlossen.

Hierzu wird es voraussichtlich in den nächsten Tagen einen abschließenden Koalitionsvorschlag geben, der in das parlamentarische Verfahren eingebracht wird.

Ich bitte um Verständnis, dass ich diesen Überlegungen nicht vorgreifen möchte.

Aktuelle Informationen finden Sie zu gegebener Zeit auf der Internetseite des BMI (www.bmi.bund.de).

In dieser Hinsicht habe ich Ihre Eingabe vom 9. Mai 2009 entgegengenommen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bürgerservice-Zentrum

Bundesministerium des Innern
- Bürgerservice-Zentrum -
E-Mail: Buergerservice@bmi.bund.de
Internet: www.bmi.bund.de"

Sonntag, 12. April 2009

Warum wir wieder einen Amoklauf an einer Schule sehen werden II

Besser kann man es glaube ich nicht beschreiben....

Sonntag, 5. April 2009

Deckt die Rechtswaltskammer Frankfurt betrügerische Anwälte?

In Bezug auf meine Beschwerde gegen den Rechtsanwalt Gerhard Winnebald, habe ich jetzt nach 9 Monaten folgendes Schreiben erhalten.....

"Sehr geehrter Herr ABC,

Bezug nehmend auf Ihre Sachstandsanfrage vom 01.02.2009 teile ich Ihnen mit, dass das Verfahren Verfahren gegen den Rechtsanwalt Gerhard Winnebald von der Generalstaatsanwaltschaft mit Beschluss vom 13.01.2009 gemäß §170 Abs. 2 StPO i.V.m § 116 BRAO eingestellt wurde. Das Verfahren ist damit auch gegenüber der Rechtsanwaltskammer Frankfurt abgeschlossen und kann nicht mehr aufgenommen werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolf
Geschäftsführerin
Rechtsanwältin"

Auf meine Nachfrage, wie sich das genau begründet bekam ich folgende aussagekräftige Antwort....

"Sehr geehrter Herr ABC,
weitere Auskünfte kann ich Ihnen in Hinblick auf die Verschwiegenheitsverpflichtung bei internen disziplinarrechtlichen Verfahren nicht geben.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolf
Geschäftsführerin
Rechtsanwältin"


Sensationell. Das Ergebnis ist nach 11 Monaten für mich...

NICHTS...

"Herzlichen Dank für Ihre Mitteilung vom 05.03.09.

Da meine Beschwerde nach 10 Monaten in wahrsten Sinne des Wortes zu "überhaupt nichts" geführt hat, möchte ich Sie mit Nachdruck an Ihre Aufgabe erinnern. Diese lautet: "Die Wahrung der Rechtsordnung der Rechtsanwälte". Mit Ihrem Schreiben drücken Sie aus, dass es zur Rechtsordnung der Anwälte gehört, wenn Anwälte
* ihre Klienten belügen,
* Besuchsrechtsprozesse verschleppen
* Prozeßbetrug begehen

Da Sie das sicherlich nicht sagen wollten, reiche ich hiermit erneut Beschwerde gegen Herr Winnebald ein. Die Begründung hierfür entnehmen Sie bitte obigem Aktenzeichen. Da von beiden Seiten bereits alles gesagt wurde, was man sagen kann, erwarte ich eine zügige Entscheidung.


Mit Gruß,"

Donnerstag, 2. April 2009

Computerspieler = Pädophile = Drogenabhängige

In seiner Pressemitteilung 127/09 stellt der Innenminister von Bayern Computerspieler auf eine Stufe mit Pädophilen und Drogenabhängigen.

"In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie* auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand in Frage stellt. "

* gemeint sind Egoshooter Spiele

Hier kann man dem Herr Innenminister sagen, was man davon hält....

"Sehr geehrter Herr Joachim Herrmann,

in Ihrer Pressemitteilung 127/09 stellen sie mehrere Millionen Computerspieler auf eine Stufe mit Drogenabhängigen und Pädophilen.

Ich möchte hiermit auf das schärfste gegen Ihre Aussage protestieren.

Ziel eines jeden Amokläufers ist es, sich in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit zu stellen. Der größte Profiteur von Amokläufen ist hierbei die Presse, von welcher die Ereignisse in Winnenden auf widerlichste Art und Weise ausgeschlachtet wurden.

Zeitungen wie BILD arbeiten meiner Meinung nach sogar gezielt an der Schaffung eines Vorbilds für den nächsten Amokläufer.

"Und bei Bild.de heißt es: „Niemand wird ihn jemals wieder vergessen!“ So wird der Mörder zum Mythos. Ein Anreiz für Nachahmer."
http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=4584510/7pu8wl/index.html

Meiner Meinung nach ist daher eine derartige Aussage ein Symbol für die Inkompetenz eines jeden Innenminister und daher fordere ich Sie hiermit zum Rücktritt auf.

Ich bedanke mich vorab für Ihren Rücktritt und verbleibe mit

freundlichen Grüßen,"


04.04.2009

Ich kann mir eine Mail an die CDU/CSU Fraktion nicht ersparen...

"Hallo liebe CDU/CSU Fraktion,

von CSU Innenminister Joachim Herrmann muß ich mich die Tage als Computerspieler auf eine Stufe mit Pädophilen und Drogenabhängigen stellen lassen, während die Herren Oettinger und Strobl frisch gedruckte Liederbücher mit Wehrmachtstexten verteilen.

"Ein solcher aber findet sich im druckfrischen CDU-Liederbuch. Auf Seite 86 steht das sogenannte Panzerlied: "Ob's stürmt oder schneit". Darin heißt es: "Mit donnerndem Motor, so schnell wie der Blitz, dem Feinde entgegen, im Panzergeschütz. Voraus die Kameraden, im Kampf sind wir allein', so stoßen wir tief in die feindlichen Reih'n."

Ich hoffe das ist nicht das Lied der CDU zum Bundestagswahlkampf.

In der Hoffnung, dass ihr nicht noch zur Bücherverbrennung und zur öffentlichen Kennzeichnung von Computerspielern mit "Potentieller Amokläufer" Marken aufruft verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen,"

12.09.2009

Lange ist es her, aber dann kommt eine Antwort von Herrn Innenminister

"Sehr geehrter Herr ABC,

vielen Dank für Ihre E-Mail zu meiner Forderung, Killerspiele zu verbieten. In den
letzten Monaten haben mich zahllose E-Mails zu diesem Thema erreicht. Angesichts
der großen Zahl von Meinungsäußerungen möchte ich mit diesem Schreiben
auf die wesentlichen Aspekte eingehen. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen
erst heute antworte.

Das Thema gewalthaltige Computerspiele ist mir ein ernstes Anliegen. Wer mir
Populismus vorwirft, liegt völlig falsch. Anlass war der schreckliche Amoklauf in
Winnenden vor wenigen Monaten, der zahllose Fragen aufwirft. Als bekannt wurde,
dass auch der Täter von Winnenden im Besitz von gewalthaltigen Computerspielen
war, die für sein Alter sogar noch gar nicht freigegeben waren, geriet auch
dieses Thema in die öffentliche Diskussion. Da ich mich schon lange mit den problematischen
Auswirkungen von Computerspielen auseinandersetze und ich ernsthafte
Sorgen um die zunehmende Selbstverständlichkeit von Gewalt in unserer
Gesellschaft habe, habe ich zu diesem Thema öffentlich Stellung genommen. Dabei
ist mir natürlich bewusst, dass das Thema Killerspiele nur einen Teilaspekt der
Gesamtproblematik darstellt. Niemand behauptet im Übrigen, dass Killerspiele
zwangsläufig zum Amoklauf führen.

Computerspiele sind heute Bestandteile unseres Alltags. Es gibt viele gute und
intelligent gemachte Computerspiele, die ein attraktives Freizeitvergnügen mit viel
Spaß und Spannung sind. Es wäre aber unverantwortlich, die von gewalthaltigen
Computerspielen für unsere Gesellschaft ausgehenden Gefahren zu verharmlosen
oder zu negieren.

Zunächst einmal zu dem Begriff „Killerspiele“. Natürlich ist dies kein Fachbegriff.
Aber als Politiker muss ich eine Sprache verwenden, die von einer großen Zahl
von Menschen verstanden wird, auch wenn sie – zugegebenermaßen – manchmal
vereinfachend ist. Wenn ich von Arcade-Games, Beat’em Ups, Shoot’em Ups, Racern,
von Ego- oder 3rd-Personen-Shootern sprechen würde, würde mich außerhalb
einer relativ kleinen Gruppe von Eingeweihten kaum jemand verstehen. Hinzu
kommt, dass keineswegs jeder Ego-Shooter ein Killerspiel ist. Bei vielen der aus
meiner Sicht problematischen Spiele wie „Der Pate – Don Edition“ oder „GTA IV“
handelt es sich vielmehr um einen „Genre-Mix“. Meines Erachtens bringt der Begriff
Killerspiele sehr gut zum Ausdruck, was gemeint ist: Ein Computerspiel, das
beherrscht wird von besonders realistischer, grausamer und reißerischer Gewalt.
Schlichtweg falsch ist die immer wieder zu lesende Behauptung, es gäbe keine
wissenschaftlichen Erkenntnisse über die schädliche Wirkung gewalthaltiger Computerspiele.
Zwischenzeitlich gibt es zahlreiche Untersuchungen anerkannter Wissenschaftler
aus der Medienwirkungsforschung und den Neurowissenschaften,
wonach die Gewaltbereitschaft steigt und die Fähigkeit sinkt, Mitleid zu empfinden,
je intensiver jemand gewalthaltige Computerspiele spielt. Das Spielen derartiger
Spiele, bei dem der Spieler handelnder Akteur ist und in eine mittlerweile fotorealistische
virtuelle Welt eintaucht, unterscheidet sich hinsichtlich der schädlichen
Auswirkungen dabei ganz deutlich vom bloßen passiven Betrachten vergleichbarer
Filme. Der Leiter der Klinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Ulm, Professor
Dr. Manfred Spitzer, sagt dazu: „Diese Spiele hinterlassen tiefe Spuren im
Gehirn: Es gibt viel Gewalt, es gibt keine Alternativen zu Gewalt, sie tut nicht weh,
und ich komme davon. Wenn ich das 200.000 Mal multimedial lerne, dann habe
ich das intus.“

Sie haben selbst alle Möglichkeiten, im Internet zu recherchieren. Prüfen Sie
selbst, wie überzeugend die Studien und Forschungsergebnisse sind, die dort zu
finden sind, und vor allem, prüfen Sie kritisch, welchen Interessen sie dienen und

welcher Geldgeber dahinter steht. Hier geht es um einen Milliardenmarkt. Einen
Einstieg bietet der internationale Kongress „Computerspiele und Gewalt“ im November
2008, dessen Ergebnisse unter http://www.hm-medienkongress.de nachgelesen
werden können.

Als Politiker und Innenminister, der ich tagtäglich mit der zunehmenden Gewalt gerade
auch junger Menschen zu tun habe, können mich diese Forschungsergebnisse
nicht kalt lassen. Ich trage auch Verantwortung für meine häufig auch noch jungen
Polizeibeamten, die bei ihrer täglichen Arbeit selbst Opfer von Gewalt werden.
Ich fordere deshalb schon lange ein gesetzliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot
für Killerspiele. Ein solches findet sich zwar bereits grundsätzlich in § 131
Strafgesetzbuch (StGB), der Gewaltdarstellungen unter Strafe stellt und über eine
Verweisung auch auf „Datenspeicher“ anwendbar ist. Mit Ausnahme weniger Beschlagnahmen läuft dieser Straftatbestand bei Computerspielen aber weitgehend
leer. Die Ursache liegt vor allem in der nach meiner Ansicht viel zu großzügigen
Kennzeichnungspraxis der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK). Ein
Spiel, das von der USK einmal für den Markt freigegeben worden ist – dazu reicht
die Kennzeichnung „keine Jugendfreigabe“ aus –, kann nach der derzeitigen
Rechtslage nicht mehr von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
indiziert werden. Im Ergebnis entfällt dann auch jede Möglichkeit einer Strafverfolgung
nach § 131 StGB, da Herstellern und Verbreitern derartiger Spiele kein strafrechtlich
relevanter Vorsatz mehr nachgewiesen werden kann.
Damit zeigt sich, dass auch der Hinweis auf das Jugendschutzrecht nicht weiterführt.
Es enthält zwar umfangreiche und komplizierte Regelungen, die aber nicht
ausreichend sicherstellen, dass höchst problematische, gewalthaltige Spiele in
Deutschland frei verkäuflich sind. Ist ein Spiel erst einmal freigegeben, gelangt es
schnell in die Hände von Kindern und Jugendlichen; der Aufdruck „keine Jugendfreigabe“
hat hier eher Anreizwirkung. Eltern, das müssen wir leider zur Kenntnis
nehmen, sind häufig schon aus Zeitgründen nicht in der Lage, dies zu verhindern.
Indizierung und strafrechtliches Verbot haben, anders als dies manche behaupten,
ganz erhebliche Wirkung. Da damit ein Werbeverbot verbunden ist, werden davon
betroffene Spiele nur noch sehr schwer bekannt. Außerdem wollen die Hersteller
derartiger Spiele mit ihnen Geld verdienen. Dies ist bei einem illegalen Vertrieb
- 4 -
auch über das Internet nur schwer möglich; Schwierigkeiten ergeben sich schon
beim Geldtransfer. Trotzdem wird es sicher Fälle geben, in denen derartige Spiele
zum Beispiel im Ausland erworben werden. Gesetzesverstöße, die nie ganz ausgeschlossen
werden können, sind aber kein Grund, von einem strafrechtlichen
Verbot abzusehen.

Derzeit bemüht sich die zuständige bayerische Sozialministerin, in Gesprächen mit
Bund und Ländern Verbesserungen im Jugendschutz durchzusetzen, wie sie Bayern
in seiner Bundesratsinitiative Anfang 2007 bereits vorgeschlagen hatte. Daneben
sollen die auf Staatsverträgen beruhenden Grundsätze und die Prüfordnung
der USK mit dem Ziel angepasst werden, insgesamt zu einer restriktiveren Freigabepraxis
zu gelangen. Dazu soll die Rolle der Länder im Prüfverfahren durch Verbesserung
der Appellationsmöglichkeiten gestärkt, die Kriterien für die Alterseinstufung
unter Einbeziehung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die
psychischen Auswirkungen und die Abhängigkeitspotenziale angepasst sowie die
Zusammenarbeit von USK und Bundesprüfstelle verbessert werden.

Vielleicht ist mein Schreiben doch Anlass für Sie, über die Problematik noch einmal
nachzudenken. Wir wollen keine Gesellschaft, in der Gewalt zur Selbstverständlichkeit
wird. Deshalb muss Gewalt geächtet werden, auch auf den heimischen
Computern. Der Staat allein kann mit Verboten oder durch Erziehung zu
Medienkompetenz in den Schulen nur einen Teil beitragen. Gefordert sind wir alle,
wenn es darum geht, eine humane Gesellschaft zu verwirklichen, die der Werteordnung
des Grundgesetzes und damit in erster Linie der Würde des Menschen
entspricht.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Joachim Herrmann"

Dienstag, 31. März 2009

Roland Koch meldet sich zu Wort....

Roland Koch und andere CDU Mitglieder im Verwaltungsrat machen sich nach wie vor für eine Entlassung des ZDF Chef-Redakteurs Nikolaus Brender stark. Dabei wurde Nikolaus Brender noch von keinem Mitglied des Verwaltungsrates persönlich gesprochen...
Der Verwaltungsrat des ZDF liest sich mir übrigens mittlerweile wie das Who is Who der Ministerpräsidenten der Länder. So fliegen nicht nur Koch und Beck da rum sondern auch Herr Stoiber sowie der ehemalige CDU-Bundesgeschäftsführer Willi Hausmann.

Jedenfalls schrieb ich ja Herr Koch und Frau Merkel persönlich . Von der Bundes-CDU gab es ja schon eine Meldung. Vor einigen Tag erreichte mich dann diese Mail....

"Sehr geehrter Herr ABC,

mit Ihrer Nachricht vom 28. Februar 2009 haben Sie sich an mich gewandt und zu der derzeit in den Medien diskutierten Frage einer eventuellen Verlängerung des Anstellungsvertrages des Chefredakteurs des Zweiten Deutschen Fernsehens Stellung bezogen. Gerne möchte ich Ihnen persönlich eine Antwort zukommen lassen. Bevor ich mich zu der von Ihnen angesprochenen konkreten Angelegenheit äußere, möchte ich kurz die rechtlichen Rahmenbedingungen beschreiben, um verständlich zu machen, an welcher Stelle ich welche Aufgabe wahrnehme.

Bei dem ZDF handelt es sich um eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts, dessen Träger die sechzehn Länder der Bundesrepublik sind. Organe des ZDF sind nach dem ZDF Staatsvertrag, den alle Länder miteinander abgeschlossen haben, der Fernsehrat, der Verwaltungsrat und der Intendant. Der Verwaltungsrat, dessen Stellvertretender Vorsitzender ich bin (Vorsitzender ist Ministerpräsident Beck), besteht aus 14 Mitgliedern, von denen fünf Vertreter der Länder sind, die von den sechzehn Ministerpräsidenten berufen werden. Acht Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Fernsehrat des ZDF mit qualifizierter Mehrheit gewählt und ein Mitglied ist Vertreter des Bundes, das von der Bundesregierung berufen wird.

Es gehört zu den wesentlichen Aufgaben des Verwaltungsrates, dem Intendanten das Einvernehmen zu den für den Sender wichtigsten Personalentscheidungen zu erteilen oder zu verweigern. Der Verwaltungsrat ist demnach immer gefragt, wenn es um die erstmalige oder auch um die Verlängerung einer zeitlich befristeten Bestellung geht. Gegen den Intendanten kann der Verwaltungsrat freilich selbst keine Personalentscheidung durchsetzen, das geht nur im Einvernehmen.

Vor diesem Hintergrund ist es unaufrichtig, von den Mitgliedern des Verwaltungsrates zu erwarten, dass Sie jeder Vorlage des Intendanten widerspruchslos zustimmen. Denn dann erfüllten Sie den ihnen von den sechzehn Landesgesetzgebern, die den ZDF-Staatsvertrag zum Gesetz erhoben haben, erteilten Auftrag nicht. Es ist gesetzliche Pflicht der Mitglieder des Verwaltungsrates, sich mit den Vorlagen des Intendanten inhaltlich auseinander zu setzen und sich eine Meinung zu bilden. Dabei haben alle Gesichtspunkte eine Rolle zu spielen, die für den Erfolg des Senders und die Erfüllung seines gesetzlichen Auftrages relevant sind. Dieser Pflicht stelle ich mich.

Da es sich bei dem ZDF um eine öffentlich-rechtliche und vom Rundfunkgebührenzahler finanzierte Rundfunkanstalt handelt, halte ich es auch für richtig, dass den Gremien des ZDF neben den Vertretern gesellschaftlicher Gruppen auch Politiker angehören, die von den Wählerinnen und Wählern legitimiert worden sind.

Mit freundlichen Grüßen


Roland Koch"

Sonntag, 22. März 2009

Bild lesen verblödet!

Ich hatte die Tage meine Tochter am Telefon. Als ich Sie frage, worin Sie den Grund für den Amoklauf sieht kommt: Killerspiele....

Dann:

"Du hast doch auch diese Spiele gespielt..."
"Aber wohl nicht so exzessiv..."

"Manchmal kann man gar nicht so viel saufen, wie man kotzen möchte."

BILD macht Tim K. aus Profitgier zum Helden für den nächsten Amokläufer und ich muß mich wegen Computerspielen zum Irren abstempeln lassen.

Es reicht...

Hiermit erkläre ich die Anti-BILD Kampagne

"BILD lesen verblödet"

http://bild-verblödet.de
http://bild-verbloedet.de
http://bildverblödet.de
http://bildverbloedet.de

für eröffnet. Ich habe die Domain heute registriert. Die Links mit Umlauten funktionieren nicht überall, daher immer die Variante mit oe.

Je nach Stimmung
fallen mir spontan folgende Slogans ein.

"BILD-Leser verblöden! Mach Dir doch mal eine eigene Meinung!"
"BILD lesen verblödet. Mach Dir eine eigene Meinung!"
"BILD verblödet.
Mach Dir Deine eigene Meinung"

Das T-Shirt zur Kampagne....

Mittlerweile gibt es einen einen Shop mit fertigen Designs. Alle T-Shirts können noch nach Wunsch verändert werden. Alle T-Shirts werden zum Selbstkostenpreis angeboten. D.h. ich verdiene damit keinen Cent.

Hinweis: Ich habe mir gerade selbst ein Shirt bestellt und werde das am Wochenende mal probetragen. Es kann natürlich sein, dass sich der eine oder andere auf den Schlips getreten fühlt.
Ich werde meine Erfahrungen natürlich hier posten...

Samstag, 21. März 2009

Profit mit dem Blut der Opfer - Die Killerpresse

Bei allen Amokläufen an Schulen geht es nur um eins:

"Einmal im Leben im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stehen. Es ist einfach eine grausame Form der Selbstinzenierung. Und wir sind das Zielpublikum. Und solange das Zielpublikum so schön mitmacht, werden wir immer wieder solche Amokläufe sehen." (Quelle)

Am Tag nach der Tat dachte ich noch, dass diesmal die Berichterstattung und Diskussion in halbwegs erträglichen Grenzen bleibt. Es sollte nicht so bleiben.

Nebelkerze "Killerspiele"

Spätestens am Freitag zünden Bild und andere Medien die Nebelkerze "Killerspiele" und lenken damit die öffentliche Diskussion auf das Thema. Das Bild noch während der selbst entfachten Debatte "Killerspiele" verkaufte, zeigt allerdings welchen Stellenwert das Thema bei BILD tatsächlich hatte...

Auf diese Weise war aber praktischwerweise sichergestellt, dass niemand auf die Idee kam die Arbeit der Presse zu hinterfragen. Denn während man noch auf die Verrohung und Abstumpfung der Jugend durch Computerspiele schimpft, kommt jetzt die ganz reale "Blut"und "Killer" Vermarktungsmaschinerie der Presse so richtig in Gang. Blutrünstiger als jedes Computerspiel wird das Ereignis zum "Schlachtfest für die Presse".

Die blutige Spur des Amokläufers
(Bild)

Jetzt spricht die Geisel des Amok-Killers
(Bild)

Wie "Bild" den Amoklauf in Szene setzt

Die Schreie, das Blut, die toten Mädchen - Der Schock der überlebenden Schüler
(Abendzeitung)

Video wie sich der Amokläufer in den Kopf schießt (Spiegel Online).
Das gleiche bei Stern nur unzensiert.

"Winnenden. Die Geisel berichtet exklusiv über die 2 stündige Entführung"
Exklusiv Interview beim Stern

Spiegel
Man beachte die Blutsymbolik "Killern". Glückwunsch Spiegel Redaktion, Ihr spielt jetzt endgültig in der BILD-Liga

Völlig außer Kontrolle

Wie sehr die Dinge außer Kontrolle geraten, nachdem ganze Heerscharen von Journalisten in Winnenden in Stellung gegangen sind zeigen die folgenden Beiträge...

"Die Albertville-Realschule in Winnenden ist seit der Tat belagert. Ein Heer von Kameras umgibt den Schulkomplex, unzählige Reporter sind unterwegs und haben selbst ihre Anreise als Nachricht verkauft. Die Fotografen und Kameramänner nehmen die Klassenzimmer ins Visier, hoffen am Mittwoch darauf, zumindest festhalten zu können, wie die Särge mit den Toten aus der Schule gebracht werden. Jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder Erwachsene, der irgendetwas über den Amoklauf wissen könnte, wird ausgefragt. „Kannten Sie den Täter?“, „Kannten Sie Opfer?“, „Können Sie sich vorstellen, warum Tim K. so etwas getan hat?“, „Warst du in einer der Klassen, in die Tim K. gegangen ist?“ Und dankbar wird jede Antwort niedergeschrieben und ausgestrahlt. Ohne sie auch nur ansatzweise in Frage zu stellen. So sind am Mittwochabend Profile des Täters zu sehen, die am Donnerstag schon wieder überholt sind, von denen sich so gut wie nichts bewahrheitet hat." (Quelle)


"Noch ekelhafter sind die, die immer noch wie die Geier vor Ort stehen und den Schülerinnen vor der Realschule Geld anbieten, wenn sie in die Kameras weinen!! Oder von den örtlichen Pfarrern "authentische" Schilderungen über deren Umgang mit den Trauernden erfahren wollen" (Quelle)

"KEINE PRESSE! LASST UNS IN RUHE TRAUERN! ..... Über den Protest der Schüler berichten nur wenige Journalisten." (Quelle)


"Noch während der Bluttat von Tim K., versuchte BILD an Winnender Twitteraccounts zu gelangen und wollte von den gefundenen Winnender Twitterusern dann Live-Berichterstattungen zu lesen bekommen, mit dem Ziel, diese daraus gewonnenen Neuigkeiten schnellstmöglich auf die Onlinepräsenzen und ins jeweilige Printmedium der breiten Öffentlichtkeit (ohne Überprüfung des Wahrheitsgehalts und ohne Moral) vor die Füße zu kotzen. Alles einzig und allein mit dem Ziel, die Auflagen zu steigern und die Klickraten auf den dazugehörigen Homepages zu steigern, damit noch mehr Werbeeinnahmen generiert werden können. Tim K. als Werbeträger für BILD und Stern. Eine Art Maskottchen." (Quelle)

"Dem Vater geht es um Dankbarkeit für den großen Beistand in der Bevölkerung - und den Schmerz und die Ohnmacht darüber, wie die Bild-Zeitung und Fernsehsender sich des Bildes seiner Tochter bemächtigen. Sie, eines der 15 Opfer, liegt noch tot in der Schule, da steht, zwei Stunden nach dem Verbrechen, der Reporter vor der Haustür und will Bilder der Schülerin. Vater Schill: „Kein Ausdruck des Beileids, keine Rücksicht, kein Mitgefühl. Mein ältester Sohn hat ihn dann von der Tür gewiesen. Schill kann letztlich die Veröffentlichung der Bilder von Chantal nicht verhindern. „Die Bild-Zeitung und andere, auch Fernsehsender, ziehen Profit aus unserem Leid. Dreimal hintereinander sind Bilder von Chantal erschienen, ohne dass wir das gewollt hätten. Wir hätten das nie erlaubt.” " (Quelle)

"Manchmal hat die Berichterstattung die notwendige Distanz und den Respekt vor den Trauernden in der Tat vermissen lassen. Ich habe mich erinnert an die Medienberichterstattung über die Geiselnahme in Gladbeck und an die damalige Diskussion, die im Nachhinein geführt worden ist. Viele haben gesagt: So etwas wiederholt sich nicht; wir haben aus den Erfahrungen von Gladbeck gelernt. Ich stelle fest: Es gibt, auch im Bereich der Medien, Anlass für eine neue Diskussion." (Reinhard Grindel, MdB, Quelle)

"Und bei Bild.de heißt es: „Niemand wird ihn jemals wieder vergessen!“ So wird der Mörder zum Mythos. Ein Anreiz für Nachahmer." (Quelle)

"Die Gewaltästhetik dieser Bilder ... könnte eine Auswirkung haben auf die Bereitschaft zu sagen "Jetzt mach ich das auch"" (Joachim Kersten, Deutsche Hochschule der Polizei)
Der Profit

Wie gut sich ein Amoklauf vermarkten lässt, sieht man ansatzweise an den Statistiken im Spiegel-Forum. Zwischen dem 11.03. und dem 16.03. erscheinen im Spiegel Online Forum zum Thema Winnenden mehr als 6000 Beiträge mit knapp einer halben Million Zugriffe. Geht man davon aus das 1% der Leser eines Artikels im Forum landen, sind das 50 Million Zugriffe auf einen Spiegel Online Artikel zu Winnenden in 5 Tagen. 10 Millionen am Tag.
Der Preis für die Werbung bei Spiegel Online richtet sich nach den Zugriffen und kostet auf der Homepage mittlerweile rund 50.000 EUR pro Tag.
Stern macht Werbung für ein Exklusivinterview mit einer Geisel beim Boxkampf von Vitali Klischko bei RTL. Preis: Geschätzte 100.000 EUR pro Spot. Produktions- und andere Kosten nicht mitgerechnet.

Und wenn ein Amoklauf "Profit" bedeutet, hat man auch wenig Interesse an einer ausgewogenen Berichterstattung. Stattdessen arbeitet mancher wie bei Bild ganz gezielt am Helden für den nächsten Amokläufer...

"Winnenden ist zu einem blutüberströmten Schlachtfest für die Presse geworden." (Quelle)

"Wie sich die Medien im Blut der Opfer suhlen. Widerlich" (Quelle)

"Die Presse macht Tim. K. zum Helden für künftige Amokläufer. Wir werden diese Art der Berichterstattung wieder mit dem Leben unserer Kinder bezahlen"

Amoklauf von Winnenden... Die CDU meldet sich

Die CDU Fraktion meldet sich...

Unten ist noch ein Link auf ein Rede von Reinhard Grindel MdB. Dort heißt es....

"Manchmal hat die Berichterstattung die notwendige Distanz und den Respekt vor den Trauernden in der Tat vermissen lassen. Ich habe mich erinnert an die Medienberichterstattung über die Geiselnahme in Gladbeck und an die damalige Diskussion, die im Nachhinein geführt worden ist."

"Sehr geehrter Herr ABC,

vielen Dank für Ihre Email an die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. In deren Auftrag darf ich Ihnen antworten.

Zu dem schrecklichen Amoklauf von Winnenden haben uns zahlreiche Zuschriften mit unterschiedlichen Bewertungen und Vorschlägen erreicht. Viele Menschen wünschen, dass Bundesregierung und Bundestag Initiativen ergreifen, um solche tragischen Vorkommnisse in Zukunft besser zu verhindern.

Seien Sie versichert, dass die Unionsfraktion alle politischen und rechtlichen Möglichkeiten, das Risiko für derartige Katastrophen weiter zu vermindern, sorgfältig prüfen wird. Dabei muss uns allen aber klar sein: Es gibt leider keinen hundertprozentigen Schutz vor solchen Verzweiflungs- oder Irrsinnstaten. Die Möglichkeiten des Gesetzgebers sind hier begrenzt.

Der Ruf nach schärferen Gesetzen – beispielsweise bei der Aufbewahrung und Kontrolle von Waffen – ist verständlich. Bevor aber Gesetze verschärft werden, muss geprüft werden, ob damit echte Verbesserungen erreicht werden können. Mit Aktionismus und Symbolpolitik wäre niemand geholfen.

Deutschland hat im internationalen Vergleich bereits ein strenges Waffenrecht. Dieses ist in den vergangenen Jahren mehrfach verschärft worden, u.a. bei den Aufbewahrungspflichten und beim Mindestalter zum Erwerb von Schusswaffen.

Bei unseren Überlegungen werden wir auch die möglichen Zusammenhänge zwischen Gewaltexzessen und Computerspielen - verbotenen und erlaubten - beachten.

Der Deutsche Bundestag hat am 18. März 2009 auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion über den Amoklauf von Winnenden debattiert. Anbei sende ich Ihnen als PDF-Dokument die Redebeiträge von Bundesfamilienministerin von der Leyen und des Waffenrechtsexperten der Unionsfraktion, Reinhard Grindel MdB.

Ferner sende ich Ihnen den Text eines Interviews, das Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble am 12. März 2009 dem Fernsehsender Phoenix gegeben hat, sowie Hinweise des Bundesinnenministeriums zum Waffenrecht.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Krüger

CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Bürgerinformation
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel. 030 / 227-55550
Internet: www.cducsu.de
Podcast: www.ikauder.de "


Einige Dokumente dazu....

Waffenrechtflyer.pdf

20090312phoenix_schaeuble_amoklauf.pdf
bmi_waffenrecht.pdf
amoklauf_grindel_bt_2009-03-18.pdf
amoklauf_leyen_bt_2009-03-18.pdf

Zum Artikel...

Mittwoch, 18. März 2009

"Cowboy und Indianer" sind für den Amoklauf verantwortlich!

Gerade heute habe ich einen Artikel gelesen, indem der Autor Couterstrike mit dem Kinderspiel "Cowboy und Indianer" vergleicht. Der Artikel selbst reitete stumpf die "Killerspiel"-Welle ab und kommt daher auch zu wenig überraschend zu dem Schluss, dass Cowboy und Indianer viel besser ist (was ich nicht grundsätzlich bestreite), "Killerspiele" ganz schlimm sind und nebenbei Amokläufe verursachen.

Um die aktuelle Debatte etwas zu verdeutlichen kam mir folgende Idee....

  • Ist "Cowboy und Indianer" nicht ein Spiel bei dem es um Schiessen, Töten, Fesseln und Foltern (Marterpfahl) geht?
  • Haben Cowboys nicht grausame Massaker an Indianern verübt?
  • Werden Kinder mit "Cowboy und Indianer" nicht bereits in frühen Jahren in der Handhabung von Waffen ausgebildet?
  • Werden die Kinder durch "Cowboy und Indianer" nicht zum Töten motiviert?
  • Terroristen haben früher Cowboy und Indianer gespielt!
  • Tim K hat als Kind Cowboy und Indianer gespielt!

"Cowboy und Indianer" sind Verantwortlich für den Amoklauf und den Terrorismus!

In Wahrheit ist:
"Cowboy und Indianer" war ein Al-Qaida Terrorcamp gesponsert vom CIA!

Also die Kinder doch lieber 12h am Stück Couterstrike spielen lassen und statt dessen "Cowboy und Indianer" verbieten...


Das soll ein Beispiel sein, wie ich mit einfachen sprachlichen Mitteln Ursache und Wirkung verdrehen kann....

Man beachte die Folge der Schlagworte:
Schiessen, Töten, Folter, Massaker, Ausbildung, Motivation, Terroristen, Amokläufer...

abgeschlossen mit

"Die Wahrheit ist...."

Dienstag, 17. März 2009

Aus dem Leben....: Warum wir wieder einen Amoklauf an einer Schule sehen werden

World of Bullshit

Der in diesem Artikel behandelte "Experte" Prof. Christian Pfeiffer wird heute abend (Di, 17.03.) auf Phoenix um 22.15 das Thema "Killerspiele" diskutieren:

Nach dem Amoklauf - Wie gefährlich sind Killerspiele?
 
Moderator: Anke Plättner
Gäste: Armin Laschet (CDU, NRW-Familienminister), Prof. Christian Pfeiffer (Kriminologe), Michael Wallies (war süchtig nach Computerspielen), Malte Behrmann (GAME e.V.)

Wir werden sehen, wie es um seine sachliche Fundiertheit bestellt ist, wenn er sich etwa über den "Ego-Shooter World of Warcraft" auslässt.

Sonntag, 15. März 2009

Willkürliche Zensur in den ARD-Foren?

Ich habe jetzt 3. Mal versucht einen Artikel im ARD Tagesschau Forum "Amoklauf in Winnenden" mit einem Verweis auf den Artikel im Blog zu posten. Egal ob ich nur einen kurzen oder einen ausführlichen Text dazu geschrieben habe.....

Keiner ist jemals im Forum aufgetaucht.

Beim Posten eines neuen Themas wird folgender Text eingeblendet:

"Das Forum der tagesschau soll eine freie und unzensierte Plattform sein. Um zu verhindern, dass Gruppen oder einzelne Nutzer dieses Forum für politische Werbung oder die Verbreitung von beleidigenden oder rassistischen Texten missbrauchen, sind wir gezwungen, Einträge nur nach vorheriger Kontrolle durch die Redaktion zu gestatten."

Ich kann nicht erkennen wie der Artikel gegen die Forumsrichtlinien verstößt.

Diese völlig unverhältnissmäßige Zensur ist ein starkes Stück für einen von mir mitfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender.

Wer hat ähnliche Erfahrungen mit dem ARD-Forum oder Foren im allgemeinen gemacht?

16.03.2009

Das ARD-Forum meldet sich...

"Sehr geehrter Forumsteilnehmer,

im Forum von tagesschau.de sind Links zu externen Internetseiten nicht erlaubt. Bitte geben Sie Ihre Quellen ohne direkte Verlinkung an und benutzen Sie beispielsweise "xxx" anstatt "www". Links auf andere ARD-Angebote - außer zu anderen Foren und Blogs - sind gestattet. Wenn Sie innerhalb eines Forums ein Unterthema eröffnen wollen, sollten Sie mit Ihrem Beitrag die Diskussion anregen, nur die Angabe eines Links ist nicht ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen,

Die Moderation
forum.tagesschau.de

tagesschau.de
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg"


Ein Internetforum ohne Links? Das ist ein bißchen wie ein Auto ohne Reifen, oder?

Leider stimmen die Angaben nicht.

Da der Artikel schlichweg zu lang ist für ein Forum, habe ich eben mal versucht einen Teil des Artikels zu posten und dann zu schreiben

"Den Rest des Artikels gibt es auf meinelobby PUNKT blogspot PUNKT com ".

Zensiert.

Darf man im ARD Forum keine Quellenangaben mehr machen?

Wenn ich sage "Im Brockhaus steht...." zensiert?
Wenn ich sage "Frau Merkel hat gesagt" zensiert?
Wenn ich sage "auf Spiegel Online habe ich gelesen" zensiert?

"Das Forum der tagesschau soll eine freie und unzensierte Plattform sein."

Ich habe noch nie eine krassere Zensur erlebt. Letztes Beispiel.

Ich habe versucht folgenden Artikel zu posten....

"Wird hier eigentlich alles zensiert?

Mit diesem Artikel möchte ich diskutieren, dass ich seit 2 Tagen versuche einen Beitrag mit zu posten, der weder beleidigend, noch rassistisch, noch offtopic noch sonstwie verhetzend ist.

Einziger Punkt: Es ist eine Quelle im Internet angegeben.

Aber egal ob als Link oder "xxx PUNKT meineseite PUNKT com" es wird hier einfach alles zensiert.

Wenn ich sage "In der FAZ habe ich gelesen..." zensiert?
Wenn ich sage "Frau Merkel hat gesagt" zensiert?
Wenn ich sage "Auf Spiegel Online gibt es einen Artikel" zensiert?

Liebe Moderatoren.... "xxx PUNKT meineseite PUNKT com" GIBT ES NICHT. Es ist somit in diesem Post auch kein Verweis auf irgendeine Seite.

"Das Forum der tagesschau soll eine freie und unzensierte Plattform sein"

Ich habe noch in keinem Forum mehr Zensur erlebt als hier.:mad:

P.S. Wozu gibt es hier die Option "Links automatisch umwandeln". Es sollte heißen "Artikel automatisch zensieren""


Der Artikel wurde zensiert.

Ich bin übrigens nicht der einzige, dem das passiert.... So gibt es mittlerweile schon ein "Zensur im Forum der Tagesschau" Blog.

Hier noch ein Link auf einen interessanten Artikel....

Samstag, 14. März 2009

Warum wir wieder einen Amoklauf an einer Schule sehen werden

Gerade hat sich Frau Zypries gegen ein Verbot der Lagerung von Schusswaffen zu hause ausgesprochen. Im Gegenzug fordern jetzt schon wieder die ersten ein Verbot von "Killer"spielen.

Ist Zensur die Lösung?

Wenn wir bestimmte Computerspiele verbieten müssen wir im gleichen Schritt natürlich auch Horrorfile, Actionfilme, bestimmte Bücher, Musik, Internetseiten und Spielzeugpistolen verbieten.

Weg mit Herr der Ringe, ein Soldat namens Ryan, BatMan the Dark Knight, James Bond, Braveheart, Rammstein, Metallica und dem Cowboy an Karneval.

Wenn wir wie Herr Prof. Dr. Helmut Lukesch als Begründung lediglich den "Mangel an kulturellem Verlust" zum Maßstab machen, sind für mich sofort Rosamunde Pilcher, Gute Zeiten schlechte Zeiten, Lindenstrasse und die ganze Volksmusik dran.

Egoshooter kann ich ja stundenlang spielen, ohne aggressiv zu werden. Bei einem Rosamunde Pilcher Film in Tateinheit mit "Schwarzbraun ist die Haselnuss" kann ich aber nach mehr als 10 Minuten nicht mehr für mich garantieren.

Gemessen an dem Maßstab werden im Gegenzug die Frauen zu Recht ein Verbot der Sportschau fordern.

Und da 80% aller schweren Körperverletzungen und 50% aller Tötungsdelikte unter Alkoholeinfluß erfolgen, müssen wir den Alkohol verbieten. Und da laut der Deutschen Krebsgesellschaft jeden Tag 300 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens sterben die Zigaretten gleich mit!

Als nächstes verbieten wir wieder dann wieder "oben ohne" und Kußszenen im Fernsehen?
Zurück zu preußischen Tugenden?

Aber was bleibt denn in der Zensur?

Bibel-TV und Sesamstrasse.

16 Waffen im Haus aber Spiele verbieten?

Bestes Beispiel für die derzeitige Debatte ist das Interview mit Prof. Dr. Helmut Lukesch.

So findet der Prof. Dr. es lediglich etwas

"....eigenwillig, wenn der Vater 16 Schusswaffen zu Hause gelagert hat. Aber das ist nicht gleich eine mangelnde Erziehungskompetenz, die zu Problemen führen muss. Es gibt immer Einflüsse von verschiedensten Seiten."

Das heißt, wenn der Sohn mit einer ungesicherten Waffe 15 Menschen tötet ist das kein Zeichen mangelnder Erziehungskompetenz und auch keinesfalls die Vorraussetzung für eine solche Tat. Denn so glaubt Herr Prof Dr. Lukesch.... (Überleitung)

"...fest daran, dass die Gedanken eine starke Macht über den Menschen haben."

Und nach dieser tiefgründigen Analyse stellt er jetzt den "tatsächlichen" Grund gleich fest....

"Man kann sich in Spiele und Videos hinein denken, ohne dass man vorher pathologisch merkwürdig ist. Der Amokläufer konnte anscheinend gut schießen. Auch die Motivation muss da sein. Diese kann aus unterschiedlichsten Quellen genährt werden. Da bietet die Spieleindustrie und Medienwelt vieles an. Beispiel: Terroristen."

Das heißt: Computerspiele verwandeln normale Menschen in Amokläufer und Terroristen. Schießen lernt man keineswegs mehr mit der Waffe in der Hand sondern am Computer! Das Computerspiel als Motivationstrainer für Amokläufer und Terroristen.

Eine interessante Erkenntnis, die aber nur zeigt, dass der gute Mann noch nie eine Waffe in der Hand hatte. Wenn wir mal auf die Schlagworte des Absatzes schauen....

"Amokläufer, Terroristen, schießen, Motivation, Ursache, Computerspiele"

erkennt man, dass Herr Lukesch gerade mit 3 Sätzen aus einem Spiel ein Al-Qaida Terrorcamp gemacht hat.

Aber Gott sei Dank hat der Prof. Dr. auch gleich die Lösung parat, denn....

"Es ist kein kultureller Verlust, wenn dieser ganze Schrott verschwindet und solche Computerspiele vom Markt genommen werden. .... Es gibt tolle Sport- oder Jump-and-run-Spiele,..."

Eine naive wie gefährliche Aussage wie ich finde. Wäre dies ein Maßstab, müßte allein 80% des aktuellen Fernsehprogramms sofort verboten werden. Außerdem bräuchten wir dann jemanden, der uns freundlicherweise sagt, was kulturell wertvoll genug ist und was nicht. Und das hatten wir erst. Damals hies es "Übergebt alles Undeutsche dem Feuer ..." oder "Verbot von West-Fernsehen".

Außerdem glaubt jemand ernsthaft er könne jemanden, der sich eine Waffe besorgen kann davon abhalten ein Computerspiel auf seinem Rechner zu installieren????
Und wer glaubt ich würde in einen Laden gehen um mir ein Spiel zu kaufen? Ich lade mir heute die Spiele einfach aus dem Netz oder ich gehe ich von Amazon.de halt zu Amazon.uk...

Mit den gleichen Argumenten lässt sich übrigens "belegen", dass das Kinderspiel "Cowboy und Indianer" für den Amoklauf verantwortlich war....


Wir verdrehen Ursache und Wirkung

Ich vermute, dass ein nicht unerheblicher Teil der Leute mit Waffenbesitz zu hause mindestens eine Waffe im Schlafzimmer liegen haben. Hätte ich Waffen würde ich doch eine so aufbewahren, dass ich sie griffbereit haben, wenn ich sie mal brauchen sollte....

Aber alle sind sich einig, dass die Waffengesetze nicht verschärft werden sollen.

Aber warum diskutieren wir jetzt über Computerspiele?

Man sieht es schön an dem Wandel der Bezeichnungen.

Computerspiel -> Ballerspiel / Ego-Shooter -> Killerspiel

Und plötzlich ist nicht mehr die Waffe dran Schuld, sondern das Computerspiel.

Die Tat ist für die meisten Menschen so unbegreifbar, dass man die scheinbaren Gründe nicht mehr ernsthaft hinterfragt oder wie der Prof. Dr. sogar Gründe konstruiert. Auf seiner Suche nach Gründen greift sich der Mensch jeden Strohhalm, der sich ihm bietet. Bestes Beispiel ist die Verbreitung der gefälschten Internetbotschaft durch Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech.

Wie man solche Taten ganz gut erklären kann

Einen Erklärungsansatz zu finden ist eigentlich nicht so schwierig.

Eine (angeborene) Depression
Unsere Emotionen wie Angst, Trauer, Liebe, Freude, Haß sind elementare Merkmale des Seins. Nur durch sie spüren wir eigentlich, dass wir am Leben sind. Ein Mensch, der in sich in einer Depression befindet, lebt die meiste Zeit in einem emotionslosen Zustand. In diesem Zustand ist ihm schlichtweg egal ob er lebt oder nicht. Das läßt sich steigern bis zum Hass auf das Leben. Es ist eine Lebensverachtung.
In meinem Bekanntenkreis kenne ich u.a. ein Kind, das mit 12 Jahren an einer schweren Bulimie leidet. Schon als kleines Kind auffällig, bereits jahrelang in Therapie, muß Sie mittlerweile mit der Sonde ernährt werden. Sie wurde weder geschlagen noch mißbraucht und sie hat mehrere Geschwister von denen ansonsten kein einziges verhaltensauffällig ist. Ohne ärztliche Hilfe wäre sie bereits tot. Sie will nicht leben. Therapien können in solchen Fällen nur begrenzt helfen.

Jetzt braucht es eigentlich schon nicht mehr viel.

ein Haßobjekt
Zwangsläufig sucht jeder in der Situation nach dem Grund. Beliebtestes menschliches Schuldobjekt sind "immer alle anderen". Menschen mit Depressionen sind zwangsläufig weniger Gesellschaftsfähig. Die Ausgrenzung muß nicht mal aktiv betrieben werden.
Und wenn ich mein eigenes Leben hasse und "Du" für meine Sitation verantwortlich bist, was bedeutet mir da Dein Leben???

Jetzt braucht man "nur" noch...

eine Waffe
Ohne geht es nicht

und....

Warum wir wieder ein Amoklauf an einer Schule sehen werden


An dem Tag des Amoklauf sprach mich eine Freudin aus Peru auf den Vorfall an und drückte Ihr tiefes Bedauern aus. Will man versuchen diese Taten endgültig zu verstehen, so gelingt dies am besten, wenn man nicht wie üblich nach den Motiven des Täters fragt. Klarer wird es wenn man sich fragt, was der Täter mit der Tat erreicht hat....

Denn indem alle Sender und Zeitungen national wie international wochenlang nichts anderes als den Amoklauf bringen, die Politik neue Gesetze diskutiert, und jeder drüber spricht bieten wir überhaupt erst die Plattform für solche Taten.

Denn es geht bei den Taten nur um eins: Einmal im Leben im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stehen.

Es ist einfach eine grausame Form der Selbstinzenierung. Und wir sind das Zielpublikum.

Und solange das Zielpublikum so schön mitmacht, werden wir immer wieder solche Amokläufe sehen. Nächstes mal wahrscheinlich noch blutiger mit noch mehr Toten. Ich mache jede Wette bald werden die ersten Bilder oder Videos die Live bei einem Amoklauf gemacht wurden, irgendwo im Netz auftauchen.

Was unterscheidet denjenigen der sich Dokus über den Amoklauf ansieht oder die Bildzeitung kauft von einem Autobahngaffer?

Er steht nicht an der Autobahn.

Wir haben uns mit BigBrother & co mittlerweile daran gewöhnt mit unseren Fernseher im Privatleben von Menschen zu stehen, dass wir es nicht mal mehr ungewöhnlich finden, wenn sich ein Mensch vor laufender Kamera erschießt.

Aber aus Sicht derjenigen mit ähnlichen Gedanken wie der Amokläufer, machen wir so den Amokläufer zum Vorbild, Helden und Märtyrern. Mit anderen Worten.

* Wir machen uns unsere Amokläufer selbst.
* Wir sind ein Teil des Problems.


Wie man schön erkennen kann gibt mittlerweile bereits einen Wettbewerb. Solche Taten werden mittlerweile intensiv geplant und vorbereitet. Wer hat das coolste Video zum Amoklauf, wer hat das coolste Outfit, wer die meisten Waffen, es werden Bomben gebastelt, und natürlich die Hauptfrage:

Wer tötet am meisten?

Lösungsansätze

1.) Eine meiner Meinung nach sinnvolle Maßnahme wäre eine Berichterstattung, die sich auf die Fakten beschränkt. Keine Bilder, keine Titelseite, keine ausführlichen Berichte, keine Dokumentationen, keine Programmänderungen.

Dazu könnte es eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung der Medien geben. Das könnte nur bei den Medien schwierig werden bei denen das Schüren von Ängsten zum Kern ihres Geschäftsmodell gehört (meiner Meinung nach bestes Beispiel: Bild-Zeitung).

2.) Waffen gehören nicht in Privathaushalte. Das angeführte Argument von Frau Zypries, dass mit der Lagerung von Waffen in Schützenvereinen, diese zu einem interessanten Einbruchsobjekt werden kann ich nicht nachvollziehen. Bereits heute lagern in jedem Schützenhaus genug Waffen um eine kleine Armee auszustatten. Dann muß es eben strenge Vorschriften für die Lagerung von Waffen geben. Bei den Brandschutzvorschriften gehts doch auch.
Auch von dem Vorschlag von Angela Merkel, Waffenbesitzer in Zukunft unangekündigt zu kontrollieren halte ich nichts. Sollen wir jetzt 1000 Waffenkontrolleure anstellen, die in der Republik rumreisen und die korrekte Verwahrung von Waffen in privaten Haushalten kontrollieren? Führen wir dann eine Waffenbesitzsteuer ein oder darf das die Allgemeinheit bezahlen?
Außerdem gibt es so etwas wie eine verfassungsmäßig garantierte Unverletzlichkeit der Wohnung. Ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss betritt kein Waffenkontrolleur ungefragt eine Wohnung. D.h. wenn ich meine Waffen nicht ordnungsgemäß gesichert habe, lass ich den Kontrolleur einfach nicht rein. Ende der Debatte.

3.) Kinder in Bezug auf Ausgrenzung sensibilisieren. Aktive Ausgrenzung (Mobbing) sollte von allen an der Erziehung beteiligten Personen nicht toleriert werden. Aber die Kinder sollten auch in Bezug auf passive Ausgrenzung sensibilisiert werden.

4.) Medien sind kein Spielzeug. Wir müssen versuchen Kindern (und Erwachsenen) einen verantwortlichen Umgang mit Medien beizubringen. Wer Videos von Tätern verbreitet leistet einen Beitrag für den nächsten Amoklauf.
Alkohol macht süchtig. Deswegen geben wir unseren Kindern auch keinen. Bestimmte Computerspiele haben ebenfalls ein Suchtpotential. Aber warum lassen wir Sie unkontrolliert 12h oder länger am Computer spielen?
Computer gehören genauso wenig in Kinderzimmer wie volle Bierflaschen. Und wenn ich das schon mache (Computer nicht Bierflasche ;-) ), dann habe ich als Elternteil für einen vernünftigen Umgang mit dem Medium zu sorgen...
Genauso sollten Handies regelmäßig von den Eltern kontrolliert werden.

5.) Mitmachen. Nur wenn genügend Leute diese Vorschläge vertreten wird sich was ändern.

Es ist unsere Gesellschaft, es sind unsere Kinder.


Zum ARD geht es hier
Zum ZDF geht es hier
Zum Spiegel geht es hier.
Zur FAZ geht es hier

Inzwischen wurden auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete auf den Artikel aufmerksam gemacht. Das geht am besten hier.

Beiträge zum (nächsten) Amoklauf

Ich hatte es angekündigt. In diesem Video erschießt sich der Amokläufer Tim K vor laufender Kamera. Ich hätte keine besseres Beispiel finden können und kann es fast nicht glauben.
Kein Computerspiel wird jemals einen Menschen so abstumpfen wie diese Bilder!
Der Preis für den größten Beitrag zum (nächsten) Amoklauf geht damit an Spiegel Online! Ihr seid damit endgültig auf dem Niveau der Bild-Zeitung angekommen.

Die blutige Spur des Amokläufers
Bild baut den Amoklauf nach.
Danke Bild für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf!

Die Schreie, das Blut, die toten Mädchen - Der Schock der überlebenden Schüler
Danke Abendzeitung für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf!
(Man beachte den Kommentar "Wie sich die Medien im Blut der Opfer suhlen.Widerlich")

Schülerin schildert Tod ihrer Klassenkameraden
Danke Netplosiv für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf!

Während seines Blutrausches löschte Tim Kretschmer das Leben von 15 Menschen aus...
Danke Märkische Allgemeine für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf!

Der Amoklauf im Nachrichtenticker
Danke Focus Online für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf!

Amokläufer war "ganz normal, halt (mit Fotoserie zum Amoklauf)
Danke T-Online für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf

Die Reportage vom Amoklauf
Danke ZDF für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf

Danke BigBrother, Ich bin ein Superstar holt mich hier raus, Frauentausch und allen anderen "Spannerformaten" für Euren Beitrag zum (nächsten) Amoklauf!