Freitag, 12. September 2008

Erste Ermittlungen gegen "meinelobby"

Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren ist, laufen bereits erste Ermittlungen gegen "meinelobby".

Der Grund ist der sehr sachliche Bericht über den Rechtsanwalt Gerhard Winnebald. Offensichtlich ist sich Herr Winnebald mittlerweile des Artikels bewußt und ìst "not amused".

Leider ist es mit der Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland nicht weit her. Eine kritische Berichterstattung, die sich an konkreten Personen oder Firmen orientiert, ist kaum möglich, ohne das man sich erheblichen Risiken aussetzt. Der Zugriff auf Daten der Blogbetreiber ist in Deutschland meiner Meinung nach viel zu leicht (im Zweifelsfall immer der Vorwurf Verleumdung, Ehrverletzung, Geschäftsschädigung), ohne das diese Vorwürfe im Vorfeld von den ermittelnden Behörden ausreichend geprüft werden.

Daher folgende Tips:

  1. Hosted das Blog nicht in Deutschland oder der EU! Andere Länder haben deutlich höhere Standards in Punkto Presse- und Meinungsfreiheit. Ausserdem sind Sie idR. nicht zur Auskunft gegenüber einer deutschen Behörde verpflichtet. Schon gar nicht, wenn nach dem Recht des jeweiligen Landes kein Verstoß gegen geltendes Recht vorliegt.

  2. Aber auch dann Vorsicht! Es ist rechtlich umstritten, welches Recht jetzt gilt. Geh davon aus, dass Du auch dann belangt werden kannst, wenn Dein Blog im Ausland gehostet wird, Du aber Deinen Wohnsitz in Deutschland hast.

  3. Benutzt daher Shared Accounts. Wird ein Konto von mehreren Benutzern verwendet, ist es deutlich schwieriger einen Artikel einer konkreten Person zuzuordnen.

  4. Verwendet eine Emailadresse, die keinerlei persönliche Informationen über Euch enthält oder verwendet eine temporäre Email die zum registrieren reicht.

  5. Rechtlich belangt werden kann mMn nur der Urheber, d.h. derjenige der einen Artikel geschrieben und veröffentlicht hat, oder der Betreiber eines Weblogs.
    Bei "meinelobby" gibt es daher eine strikte Trennung zwischen dem, der einen Artikel schreibt, und demjenigen, der Ihn veröffentlicht. Angenommen Ihr schreibt eine private Email und schickt diese an Eure Freunde. Ohne das Ihr jemanden konkret dazu auffordert, veröffentlicht einer Eurer Freunde darauf hin einen Artikel in einem Blog, auf das Ihr keinen Zugriff habt.
    Lebt dieser Freund dann noch im Ausland fällt der Artikel meiner Meinung nach nicht mehr in den Einflussbereich der Deutschen Justiz. Ich weiß daher weder, wer eine Email von mir veröffentlich hat, noch kann ich es nachvollziehen, noch könnte ich es ändern, selbst wenn ich wollte.

  6. Einen konkreten Betreiber des Blogs gibt es durch den gemeinschaftlichen Ansatz genauso wenig. Registriert keine Domain auf Euren Namen, werder im In- noch im Ausland, da sonst über Ripe sehr schnell Eure Identität festgestellt werden kann.

  7. Habt besser eine Rechtsschutzversicherung.

  8. Schaut mal auf http://www.torproject.org/download.html.en . Hier gibt es ein komplettes Bundle von Firefox in Verbindung mit der Anonymisierungssoftware "Tor". Downloaden, Doppelklick, Verzeichnis wählen und danach in diesem Verzeichnis "Start Tor Browser.exe" starten. Schon könnt Ihr ohne Setup anonym im Internet surfen.

  9. Und für den Fall, dass Ihr vom jeweiligen Plattform Betreiber des Feldes verwiesen werdet, empfehle ich eine regelmäßige Datensicherung.

Moralische Prinzipien von "meinelobby"

Das Team von "meinelobby" distanziert sich entschieden von jeder Form der böswilligen Denunziation oder der Beleidigung. Es gehört zu unseren Grundprinzipien, dass wir nur Dinge veröffentlichen, die wir auch belegen können. Dabei versuchen wir so sachlich wie möglich zu bleiben.

Jeder ist herzlich eingeladen eine Frage, einen kritischen Kommentar oder eine Gegendarstellung zu hinterlassen.

Allerdings sagen wir im Gegenzug auch unsere Meinung und nennen dabei auch Roß und Reiter.

Leider gehört es scheinbar zu unseren Prinzipien, dass man uns leicht übers Ohr gehauen darf, ohne dass wir uns anschließend öffentlich in konkreter Form dazu äußern dürfen.

Wir sollen uns von betrügerisch handelnden Personen, Anwälten, Firmen übers Ohr hauen lassen und dürfen anschließend nicht sagen, wer uns konkret betrogen oder geschädigt hat? Wir sollen zuschauen, wie diese Personen oder Firmen munter weitermachen?

Beispiele


Das entspricht nicht meinen Vorstellungen einer Gesellschaft. Dieser Form des staatlichen Täterschutzes schließe ich mich nicht an, schon gar nicht als Geschädigter. Das ich mich dazu in der aufwendig in der Anonymität verstecken muß, empfinde ich höchst peinlich.

Ein einzelner kritischer Bericht wird keinerlei Auswirkungen haben, wenn der Rest der Welt mit einem zufrieden ist.




Jeder hat es daher selbst in der Hand, welchen Ruf er genießen möchte.

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